Die Antwort des Regierungsrats umfasst ganze 19 Seiten – und offenbart vor allem eines: Unübersichtlichkeit und Orientierungslosigkeit. Statt die gewachsene Komplexität zu entwirren, verharrt die Regierung in Passivität. Verantwortung wird an die Gemeinden abgeschoben, Transparenz bleibt auf der Strecke. Für uns als Hauseigentümer ist das enttäuschend. Es zeigt, wie wenig Interesse an einer echten Lösung besteht.
Ausgangspunkt war eine Interpellation von FDP-Landrätin Christine Frey, Präsidentin HEV Münchenstein. Sie wollte vom Regierungsrat wissen, welche Gebühren Hauseigentümer im Kanton Basel-Landschaft tatsächlich zu tragen haben. Die Antwort liegt nun vor – und zeigt vor allem eines: einen kantonalen Flickenteppich, der für viele kaum zu durchschauen ist. Klare Informationen? Fehlanzeige.
Je nach Gemeinde, Objekt oder Vorhaben variieren die Gebühren. Baugesuchsgebühren, Anschlusskosten, Erschliessungsbeiträge, Gebühren für Wasser, Abwasser oder Abfall: nichts ist einheitlich, wenig ist planbar. Für Wohneigentümer wird es zur Herausforderung, zu verstehen, welche finanziellen Belastungen sie wann zu erwarten haben. Es geht nicht um Luxus oder Zweitwohnungen, sondern um grundlegende Sanierungen, energetische Verbesserungen, den Erhalt der eigenen vier Wände, um den Wert des Eigentums zu sichern und die Wohnqualität zu verbessern.
Statt hier Licht ins Dunkel zu bringen, verweist der Regierungsrat auf die kommunale Zuständigkeit. Das mag formal korrekt sein – für die Betroffenen aber nicht tragbar. In einem Kanton, in dem Wohneigentum ein zentraler Pfeiler der Altersvorsorge ist, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen – und den politischen Willen, diese aktiv mitzugestalten. Wer Eigentum fördern will, muss es auch verstehen und darf die finanziellen Hürden nicht weiter erhöhen oder verschleiern.
Der HEV BL setzt sich für Transparenz, Planbarkeit und faire Bedingungen ein. Unsere Mitglieder haben ein Recht zu wissen, woran sie sind, und dürfen erwarten, dass sich der Kanton seiner Verantwortung stellt.